Golding Investor Days 2023
WHYBRATION – Die Welt im Wandel
Unter dem Motto „WHYBRATION – Die Welt im Wandel“ hatte Golding Capital Partners Mitte Juni zu den „Investor Days“ nach München eingeladen. Rund 100 Investoren und Geschäftspartner folgten dieser Einladung ins Hotel Andaz am Schwabinger Tor oder verfolgten die Konferenz online per Videostream.
Gründer und Geschäftsführer Jeremy Golding begrüßte alle Gäste in ihrer jeweiligen Muttersprache – darunter Japanisch und Slowenisch –, bevor er auf Deutsch das Motto der diesjährigen Veranstaltung erläuterte: Die Wortschöpfung „Whybration“ verbinde offene Fragen und Ungewissheit mit der Bereitschaft, Neues zu wagen und Positives in Bewegung zu setzen. Das Unternehmen Golding hat, so dessen Gründer, seinen eigenen Wandel bereits eingeleitet und dafür Nachhaltigkeit als übergeordnetes Ziel in seiner Kultur fest verankert. Der Claim „Make a Difference“ verdeutlicht, dass sich das nicht auf die Umsetzung von ESG-Anforderungen beschränkt, sondern auf „Impact“ zielt, also das Herbeiführen positiver Veränderungen in ökologischer und sozialer Hinsicht.
Trotz der enormen globalen Umwälzungen und der großen Unsicherheiten an den Märkten gehe es dem Unternehmen „sehr gut“, erklärte Jeremy Golding. Im abgelaufenen Jahr habe es dank dem Vertrauen seiner Investoren den Rekordbetrag von 2,1 Milliarden Euro an frischem Kapital eingeworben und verwalte nun fast 14 Milliarden Euro an Assets von 240 Investoren aus zahlreichen Ländern. Das Team ist in den zurückliegenden Monaten stark auf nunmehr 210 Mitarbeiter gewachsen.
Jeremy Golding erläuterte, welche Schritte sein Unternehmen unternimmt, um auch in Zukunft den Erwartungen seiner Investoren gerecht zu werden. Dazu gehört eine Revision der Unternehmensstruktur, der internen Prozesse und der IT-Infrastruktur. Sichtbares Ergebnis des Wandels ist die Neuaufstellung und Erweiterung des Management-Teams – „das beste Management-Team, das wir je hatten“ –, um die Transformation erfolgreich voranzutreiben und den Wachstumskurs zu halten, so Golding.
Verschiebung der Machtverhältnisse
Damit übergab Jeremy Golding das Wort an den Keynote-Speaker des ersten Konferenztages, Prof. Dr. h.c. Wolfgang Ischinger. Der ehemalige Diplomat war deutscher Botschafter in Washington und London sowie Staatssekretär im Auswärtigen Amt. Ischinger ist heute Präsident des Stiftungsrats der Stiftung Münchner Sicherheitskonferenz, die er 14 Jahre lang leitete.
Wie nur wenige Persönlichkeiten ist Ischinger in der Lage, die Implikationen der heutigen geopolitischen Lage zu beurteilen. Von den im Gange befindlichen Verschiebungen der Machtverhältnisse sieht er Europa besonders betroffen. Hier gibt es, so Ischinger, zwei Kategorien von Staaten: kleine und solche, die noch nicht begriffen haben, dass sie klein sind. Zu letzteren zählt er Deutschland. Um vom Partner USA ernst genommen zu werden, müsse eine transatlantische Kommission geschaffen werden, in der Europa mit einer Stimme spreche.
Chancen für alternative Investments
Ob die aktuelle Situation aus Investorensicht noch Krise oder schon Transformation sei, dieser Frage widmete sich Golding-Investmentchef Dr. Matthias Reicherter. Das Fazit seines Vortrags: Privates Kapital ist für die anstehende Transformation der Wirtschaft mit Blick auf die Herausforderungen Deglobalisierung, Dekarbonisierung, Digitalisierung und demografischer Wandel unverzichtbar. Das schaffe Chancen für Investoren und Spezialisten für alternative Investments wie Golding.
Die Keynote-Speech des zweiten Konferenztages beschäftigte sich mit der Frage „Nachhaltigkeit – Must-have oder Nice-to-have?“. Prof. Dr. Christian Klein, Professor für Sustainable Finance an der Universität Kassel, legte in seinem Vortrag unmissverständlich dar, dass Sustainable Finance „gekommen ist, um zu bleiben“. Benötigt würden aber nicht nur nachhaltige Finanzprodukte, sondern solche, die direkten Impact liefern und zugleich Rendite bringen.
Zahlreiche Panels und Vorträge an beiden Konferenztagen lieferten weitere interessante Denkanstöße für die Investmentpraxis. Sie boten exklusive Einblicke in unterschiedliche Strategien, Assetklassen und Marktsegmente, stets mit Blick auf das aktuelle Umfeld und die im Gang befindlichen transformativen Veränderungen.
Neulich habe er ein neues Wort gelernt, sagte Jeremy Golding während der zweitägigen Veranstaltung: Permacrisis – Dauerkrise. Wichtig sei in diesem Umfeld für Unternehmen und jeden einzelnen Menschen, an einem klaren Ziel zu arbeiten: Die Dinge besser zu machen.