Golding-Studie: Dachfonds reduzieren Volatilität in Private Markets um 90 Prozent
- Volatilität von Quartalsrenditen sinkt gegenüber Einzelinvestments um 90 Prozent
- Positiver Diversifizierungseffekt gegenüber Einzelinvestments und Einzelfonds gerade für langfristige Investoren sogar noch wichtiger
- Über 100.000 Datenpunkte zwischen 2000 und 2021 als Grundlage der Analyse für die Assetklassen Buyout, Infrastruktur und Private Credit
- Institutionelle Regulatorik (CRR III) berücksichtigt nicht ausreichend signifikante Diversifizierungsvorteile von Private-Markets-Dachfonds
„Ziel der Studie ist, die gefühlte Wahrheit aus jahrzehntelanger Praxis konkret mit historischen Daten zu beziffern. Wie viel weniger Verlustrisiko genau bieten Dachfonds Investoren gerade in Private Markets? Besonders interessant war dabei auch der Vergleich der Assetklassen Buyout, Infrastruktur und Private Credit. Tatsächlich können wir den allermeisten Anlegern in allen drei Fällen klar zur Diversifizierung via Dachfonds raten. Sowohl kurz- als auch langfristig trägt eine – zumal mehrdimensionale – Streuung markant zur Stabilisierung von Portfolios und der Verstetigung von Cashflows bei“, sagt Dr. Matthias Reicherter, Managing Partner und CIO von Golding.
„Der Verordnungsgeber sollte gerade im Fall von CRR III die aktuellen Reformvorschläge noch einmal anpassen. Banken und Sparkassen sollten für breit gestreute Dachfonds mit ihrem erwiesenermaßen stabilen Risiko-Rendite-Profil nicht dieselben hohen Eigenkapitalhinterlegungsquoten beachten müssen wie für deutlich volatilere Einzel(fonds)-Investments. Diese Gleichbehandlung negiert die Unterschiede im Risikoprofil und könnte damit Institute sogar zu deutlich riskanteren Investments verleiten. Das angestrebte Ziel besonders resilienter Bankbilanzen würde so konterkariert“, ergänzt Christian Schnabel, Managing Director von Golding.
Der positive Diversifizierungseffekt für die Volatilität der Erträge zeigt sich am deutlichsten in der Assetklasse Buyout. In der kurzfristigen Betrachtung ergibt sich gemessen an der Standardabweichung der Quartalsrenditen für Direktinvestments in Portfoliounternehmen ein Wert von 72 Prozent, verglichen mit 26 Prozent auf Einzelfonds-Ebene (Zielfonds) und nur fünf Prozent bei Dachfonds. Dies entspricht einer Reduzierung der Volatilität um 93 Prozent. Für die Assetklassen Infrastruktur und Private Credit ist die Datenhistorie zwar etwas jünger, dennoch beträgt dieser Reduktionseffekt auch hier etwa 90 Prozent.
In der Langfristbetrachtung anhand der Kapitalvervielfachung (TVPI) ist der stabilisierende Effekt noch ausgeprägter. Während ein Viertel aller Investitionen in Portfoliounternehmen zwischen 2001 und 2021 höchstens das eingesetzte Kapital zurückgezahlt hat, lieferten Zielfonds-Investments mit gleicher Wahrscheinlichkeit bereits eine Kapitalvervielfachung mit einem Faktor von bis zu 1,23. Bei Dachfonds war es sogar eine bis zu 1,5-fache Vervielfachung. Für fünf Prozent der beobachteten Fälle erwiesen sich Investitionen in Portfoliounternehmen de facto als Totalverluste, wohingegen Zielfonds-Investments einen Verlust mit einem Vervielfacher von 0,8 erreichten. Hingegen erwirtschafteten die schlechtesten fünf Prozent der Dachfonds immerhin noch eine positive Kapitalvervielfachung von bis zu 1,15. Somit zeigt sich aus der historischen Perspektive, dass Verlustrisiken für Dachfonds-Investitionen im Bereich Buyout – sofern Investoren entsprechend langfristig planen (können) – nahezu nicht vorhanden sind.