Regulatorik
Solvency-II-Review und Nachhaltigkeitstrends
Mit dem neuerlichen Review könnten interessante Strukturierungsmöglichkeiten einhergehen und Geschäftsmöglichkeiten mit Versicherern erweitern.
Während normale Aktien einem Stressfaktor in Höhe von 39 beziehungsweise 49 Prozent unterliegen, müssen Versicherer Long-Term-Equity-Investitionen nur mit 22 Prozent und Qualifying Infrastructure mit 30 beziehungsweise mit 36 Prozent "schocken".
Das sogenannte Ringfencing, das bislang zumindest aus deutscher Sicht der Hemmschuh für die Nutzung der Erleichterung von Kapitalanforderungen für Long-Term Equity war, könnte zukünftig wegefallen. Wenn diese bis dato erforderliche klare rechtliche oder vertragliche Verknüpfung von Portfolios nicht mehr erforderlich ist, ergeben sich interessante Strukturierungsmöglichkeiten.
Ein weiterer Aspekt, der sich im ORSA (Own Risk and Solvency Assessment) abzeichnet, ist der wachsende Nachhaltigkeitstrend. Schon seit 2022 müssen Versicherer darin verschiedene Klimawandel-Risikoszenarien rechnen, denen sie kurz- und langfristig ausgesetzt sind. Obwohl konkrete Maßnahmen zur Einführung eines Kapitalaufschlags für nicht nachhaltige Investitionen noch ausstehen, gilt es diese Entwicklung sorgfältig zu beobachten.
Der Review sieht noch keinen Green-Supporting- oder Brown-Penalising-Faktor vor. Das wäre im Sinne des Green Deal jedoch sinnvoll gewesen, um die dringend erforderlichen Gelder für solche Investitionen freizuschaufeln.
Lesen Sie hier den Artikel der Institutional Money 1/2024, der sich mit den Entwicklungen im Rahmen des Solvency-II-Reviews und den aufkommenden Nachhaltigkeitstrends beschäftigt, die die Branche maßgeblich prägen werden – inklusive Einordnung von Lutz Boxberger, Managing Director Product Solutions bei Golding.